7. Netzwerktagung

Der Mensch als Störung

Wege in die Selbstbestimmung und Gleichwürdigkeit in der Schule. Das Veto-Prinzip®

Wie können wir störenden Schüler:innen begegnen? Wie können wir sie für ihr Lernen motivieren und in die Verantwortung für sich und die Gemeinschaft nehmen?

Diesen Fragen gingen am Samstag, 4. November 2023 rund 100 Teilnehmende der 7. Netzwerktagung nach, zusammen mit Maike Plath, welche diese Tagung mit uns zusammen gestaltete.

Maike Plath ist Autorin, Erfinderin, Theatermacherin, ehemalige Lehrerin und Mitglied des Leitungsteams von ACT e.V. – Führe Regie über dein Leben!
Sie ist die Begründerin des Veto-Prinzips. Ihr umfangreiches Konzept zu gleichwürdiger (Selbst-)Führung entwickelte sie aus der 17jährigen Praxis mit Jugendlichen heraus. Neben praktischen Forschungsfeldern widmet sich diese Bildungsinitiative der Weitergabe des Konzeptes an Erwachsene mit Führungs-, Erziehungs- und Bildungsverantwortung mit dem Ziel Beziehungs- und Demokratiefähigkeit in der Gesellschaft nachhaltig zu stärken.

Was ist das Veto-Prinzip®?

Das Veto-Prinzip ist eine Grundsystematik zur Erschaffung gleichwürdiger Räume. Das Konzept wurde von Maike Plath entwickelt und über zwei Jahrzehnte in der Praxis erprobt.
Das umfangreiche Konzept, überträgt den Begriff der gleichwürdigen Führung, wie ihn Jesper Juul für die Elternarbeit ausformuliert hat, transparent und anschaulich auf alle Führungs-Kontexte mit Gruppen und bietet dafür eine praxisnahe, transparente Didaktik mit grundlegenden Instrumenten an. Es setzt dort an, wo wirkliche Veränderung beginnt: Bei der Stärkung von uns selbst in gelingender Kommunikation und Beziehung mit anderen.

Darum geht es:

  • Selbstführung und Selbstfürsorge
  • Vielfalt als Ressource
  • Entscheidungs-und Führungskompetenz
  • Gleichwürdige Kommunikation
  • Kooperation statt Konkurrenz
  • Gemeinschaft und Solidarität als wegweisende Zukunfts-Ressourcen
  • Mentale Gesundheit, Resilienz und intrinsische Motivation.

Ein zentrales Instrument im Veto-Prinzip® – Die sieben demokratischen Führungsjoker:
VETO – KLARHEIT – TEMPO – VERANTWORTUNG – STÖRGEFÜHL – BLICK VON AUßEN – FREISPIEL

Die sieben demokratischen Führungsjoker sind ein Instrument des Veto-Prinzips von Maike Plath. Sie ermöglichen es, jegliche Arbeits- und Lernprozesse von Anfang an gleichwürdig zu gestalten. Jeder Mensch im Raum hat jederzeit die Möglichkeit, über die Führungsjoker zu verfügen und damit Bedürfnisse und Grenzen anzuzeigen.
Veto: Wenn ich etwas nicht tun will, tue ich es nicht. Ich muss nicht erklären, warum. Meine innere Grenze ist der Maßstab.
Klarheit: Wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich der Führung „Klarheit“ zurückmelden. Sie muss dann dafür Sorge tragen, dass ich die Chance bekomme, zu verstehen, worum es geht.
Tempo: Wenn es mir zu schnell oder zu langsam geht, kann ich mit „Tempo“ die Führung dafür sensibilisieren.
Verantwortung: Wenn ich den Eindruck habe, dass jemand gedemütigt oder herabgesetzt wird, kann ich „Verantwortung“ rufen. Die Führung weiß dann: „Hier stimmt etwas nicht.“
Störgefühl: Wenn etwas irritiert oder emotional blockiert, kann ich „Störgefühl“ zurückmelden. Ich muss dabei nicht direkt benennen können, wo das Gefühl herkommt.
Blick von außen: Ich schaue mir den Prozess oder die Situation von oben an und denke darüber nach oder beschreibe sie. Das kann ich alleine oder in der Gruppe tun.
Freispiel: Wenn ich zwischendurch aus dem Gruppenprozess aussteigen, mich alleine mit einem Thema/einer Sache beschäftigen oder einen Auftrag anders gestalten will.

Mehr über Maike Plath ist hier zu finden: Webseite Maike Plath.

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